AKUPUNKTUR
Als therapeutische Maßnahme hat die Akupunktur immerhin eine viertausendjährige Geschichte.
Die Kräfte Yin und Yang dienen lediglich der Beschreibung der Dinge zueinander und ihrer Beziehung zum Universum. Sie sollen den Prozess der natürlichen Veränderung erklären, denn alle Dinge sind Teil eines Ganzen. Ein einzelnes Phänomen kann niemals von seiner Beziehung zu einem Phänomen getrennt werden. Aus einer großen Zahl möglicher Beziehungen zwischen beiden Gegegnsätzen haben drei für die TCM besondere Bedeutung erlangt:
- Die gegenseitige Abhängigkeit der Extreme
- Die gegenseitige Begünstigung und Abschwächung der Extreme
- Die gegenseitige Umwandlung der Extreme
Yin und Yang verwandeln sich ineinander. Dauernde Transformation ist die Quelle der Veränderung.
Einem Berg folgt eine Ebene, Einatmung folgt Ausatmung, Aktivität folgt der Ruhe.
Yang: Alles was sich bewegt, was nach oben steigt, was aktiv ist, was heftige Funktion und Bewegung zeigt.
Yin: Alles was sich ruhig verhält, was nach unten geht, was trüb und verborgen ist, was sich passiv verhält, was schwache Funktion zeigt.
Winter Yin im Yin
Frühjahr Yang im Yin
Sommer Yang im Yang
Herbst Yin im Yang
Im Winter ist die Energie im tiefsten Inneren, sie ruht und schläft.
Im Frühjahr drängt die Energie nach außen.
Im Sommer erreicht die Energie ihre höchste Ausdehnung. Im Herbst kehrt sich die Energie um, es beginnt wieder der Zustand des Winters.
Yang im Yang Extremitäten
Yin im Yang Hohlorgane
Yang im Yin Haut, Subcutis
Yin im Yin Speicherorgane
Die Gegegnsätzlichkeit ist relativ, nicht absolut. Nichts ist gänzlich, Yin oder Yang. Alles enthält den Keim des Gegensatzes. Eine kann ohne das andere nicht existieren.
Gesundheit ist das dynamische Gleichgewicht von Yin und Yang.
Krankheit wird nicht durch das Eindringen von Erregern verursacht, sondern dieses Eindringen ist nur möglich, weil das innere Gleichgewicht gestört ist.
Qi
Das Qi, das Blut und die Körpersäfte sind die nötigen grundlegenden Substanzen im Körper für Aufrechterhaltung der normalen Lebensfunktionen.
Der gesamte Kosmos besteht aus Qi als dem grundlegenden Element. Alles ist von Qi erfüllt, belebte wie unbelebte Stoffe.
Das Sichtbare und das Unsichtbare, alles ist Energie. Qi ist die Urantriebskraft aller Aktivitäten im Leben.
Qi aktiviert und bewahrt den Lebensprozess. Qi ist verantwortlich für Funktionen, Prozesse und Wachstum. Es ist eine Unerläßlichkeit für Bewegung. Bewegung wiederum produziert Qi, aber Bewegung ist nicht Qi.
Qi besteht im Lebewesen aus einem angeborenen Teil. Der angeborene Teil stammt aus der Essenz, die von Vater und Mutter mitgegeben wird, sie wird in der Niere gespeichert.
Der erworbene Teil stammt aus der Essenz der Nahrung und aus der über die Lunge eigeatmeten Atmungsessenz. Zusammen bilden sie das Qi der Lebensenergie, welche durch die Meridiane zirkuliert.
Qi hat zwei Hauptfunktionen: den Körper zu ernähren und den Körper vor Schäden von außen zu bewahren.
Die Organe
Sie stellen keine anatomische Einheit dar, sondern ent- sprechen eher einem zugeordneten System physiologischer Funktionen.
Zang-Organe: Herz, Leber, Milz, Lunge und Nieren.
Fu-Organe: Dünndarm, Gallenblase, Magen, Dickdarm, Blase und Dreifacher Erwärmer.
Jedes Zang-Organ ist funktionell, strukturell und phys.
mit einem Fu-Organ verknüpt. Sie teilen sich Funktionen
und sind durch Energieleitbahnen miteinander verbunden.
Die Meridiane
Die Chinesen sehen im Menschen oder Tier eine Einheit, in deren Zentrum Speicher-(Zang) und Hohlorgane (Fu) stehen. Diese Organe kommunizieren über die Meridiane und über Nebengefäße miteinander und mit der Hautoberfläche.
Ein Meridian ist der Träger verschiedener energetischer Funktionen. In diese Bahnen sind die Akupunkturpunkte sozusagen als Pumpstationen und Verteiler des Energieflusses eingestreut. Jede Unterbrechung dieses Energieflusses ist mit einem elektrischen Kurzschluss zu vergleichen. Meridiane sind aus Sicht der TCM nicht mit Gefäßen identisch, sondern es handelt sich um ein Netzwerk, das alle Grundsubstanzen und Organe miteinander verbindet. Es handelt sich um ein Modell von Wirkbeziehungen.